Birger Dehne: Der Selfmademan über Immobilien Chancen & Vermögen

Der Immobilienmarkt in Deutschland entwickelte sich inbesondere zwischen 2010 und 2020 rasant. Der Experte Birger Dehne wagt einen Ausblick auf die kommenden Jahre.

Auf einen Blick:
  • Rentable Immobilien in Toplagen sind kaum noch zu bekommen.
  • Digitalisierung und mobiles Leben werden aber bald auch andere Immobilienlagen attraktiv machen.
  • Die Digitalisierung wird auch den gesamten Prozess des Immobilienerwerbs in Zukunft vereinfachen.
  • Der Immobilienmarkt bleibt auch in den kommenden Jahren ein spannendes Investment-Thema.

Der Immobilienmarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Auch wenn das Jahr 2020 bisher besonders turbulent verlief, ist der Aufwärtstrend bei den Immobilienpreisen ungebrochen. Doch wie könnte die Entwicklung mittelfristig weitergehen? Birger Dehne, Immobilienexperte, Unternehmer und Eigentümer von mehr als 10.000 Wohnungen, wagt einen Blick in die Zukunft und sieht trotz hoher Preise spannende Perspektiven.

Preisniveau auf dem Immobilienmarkt aktuell wenig profitabel

Wer heute Immobilien kaufen möchte, hat laut Birger Dehne kaum noch Chancen, rentable Objekte in guten Lagen zu finden. Kaum ein Marktteilnehmer wolle sich derzeit von seinen Immobilien oder gar entsprechenden Portfolios trennen. Käufe sind daher nur zu sehr hohen Preisen möglich. „Ende der Neunziger Jahre ließen sich Immobilien in B-Lagen für das sechs-bis siebenfache der Netto-Jahresmiete kaufen“ ,erklärte Birger Dehne in einem Interview auf Stern.de. Ein Blick auf den heutigen Immobilienmarkt zeigt, dass in guten Lagen selbst Preisvorstellungen vom Zwanzigfachen der Jahresnettokaltmiete kaum noch zu finden sind – in der Regel stellt diese Marke die Grenze der Wirtschaftlichkeit dar.

Digitalisierung und mobiles Leben sorgen für neue Wanderungsbewegungen

Birger Dehne sieht aber auch für die Zukunft spannende Perspektiven auf dem Immobilienmarkt. Dabei geht es seiner Meinung nach vor allem um neue Wanderungsbewegungen. Seit etwa 100 Jahren ziehen immer mehr Menschen in die Großstädte, um in der Nähe von Arbeitsplätzen und sozialen Kontakten zu wohnen.

Dieser Trend könnte sich laut Dehne bald umkehren. Die zunehmende Digitalisierung des Arbeitsmarktes und der Trend zum Homeoffice führten dazu, dass ein Arbeitnehmer nicht mehr zwingend in der Nähe seiner Firma wohnen müsse. So könnten Menschen auch wieder im Grünen wohnen, ohne dabei an wirtschaftlicher oder sozialer Lebensqualität zu verlieren.

Auch das Privatleben finde zunehmend digital statt. Entfernungen zwischen Menschen würden dadurch unwichtiger. Aus diesen Gründen geht Birger dehne davon aus, dass vor allem Immobilien in heutigen D-Lagen in Zukunft interessanter werden. Die steigende Nachfrage sorge auch hier für steigende Preise. Gleichzeitig lasse der Preisdruck auf die heutigen A-Lagen etwas nach. Wer also heute investieren wolle, finde vor allem in aussichtsreichen ländlichen Lagen die Renditeobjekte der Zukunft, so Dehne.

Immobiliengeschäfte werden in Zukunft unkomplizierter

Nicht nur der Markt selbst, sondern auch die Mechanismen beim Verkauf würden durch die Digitalisierung deutlich vereinfacht, so Birger Dehne. So könne der gesamte Prozess der notariellen Umschreibung in Zukunft deutlich beschleunigt werden. Auch Baufinanzierungen würden zunehmend digitalisiert, was vor allem durch die Blockchain-Technologie immer einfacher werde.

Immobilienmarkt: Auch in Zukunft ein spannendes Feld

Auch wenn sich der Immobilienmarkt in den letzten Jahren rasant entwickelt hat, steckt er nicht in einer Sackgasse. Als langjähriger Marktteilnehmer und Immobilienunternehmer sieht Birger Dehne spannende Entwicklungen für die Zukunft. Vor allem die Digitalisierung könnte für Umwälzungen sorgen und neue Möglichkeiten schaffen, die heute noch schwer vorstellbar sind. Darüber hinaus hält es der Experte angesichts des Trends zum Homeoffice und der zunehmenden sozialen Kontakte im Internet für wahrscheinlich, dass die Menschen wieder vermehrt in ländliche Regionen ziehen, wo die Lebensqualität insgesamt höher ist. Welche dieser Prognosen wann eintreffen wird, bleibt abzuwarten – grundsätzlich dürfte der Immobilienmarkt ein spannendes Feld bleiben.

+++UPDATE+++: Im Jahr 2024 hat sich das Gesamtbild für den Immobilienmarkt in Deutschland etwas verändert. Steigende Bauzinsen bei gleichzeitig galoppierender Inflation haben in den Krisenjahren 2021/22 zumindest vorübergehend zu einer Trendwende geführt. Kurzfristige Preisrückgänge von bis zu 10 % halten Experten für 2024 für möglich.

Allerdings hat die wirtschaftliche Gemengelage auch den Neubaumarkt einbrechen lassen. Vor allem in den beliebten Großstadtlagen hat dies dazu geführt, dass sich die Kaufpreise für Wohnungen wieder verteuert haben. Von einem Preisverfall auf dem Immobilienmarkt sind wir also noch weit entfernt. Auf der anderen Seite ist der von Birger Dehne prognostizierte Nachfrageschub nach Immobilien im ländlichen Raum bereits in vollem Gange. Dieser Trend wird sich also bereits 2024 deutlich bemerkbar machen.

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